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Epilepsie und seelische Störungen

Auch wenn Epilepsie eine neurologische, organische Erkrankung darstellt, treten dennoch bei etwa jedem dritten Betroffenen zusätzlich Symptome einer Depression oder einer Angststörung auf. Aber nur bei einem geringen Anteil werden diese erkannt und auch behandelt. Als Ursache sieht man in erster Linie die sozialen Folgen der Epilepsie selbst. Die Erkrankung fordert zahlreiche Anpassungen des Lebensstils, wie z.B. der Berufsalltag, des Freizeitverhaltens usw. Das alles sind Stressoren, die das seelische Gleichgewicht stören können. Auch leben viele Epileptiker ständig mit der Angst, einen Anfall zu bekommen was zu Selbstwertproblemen und Unsicherheiten führt. Depressionen und Panikattacken lassen sich gut therapieren. Wichtig ist es, sich etwaiger Veränderungen bewusst zu werden und diese auch beim Arzt anzusprechen. Vor allem Depressionen führen zu einer geringeren Belast-barkeit und damit zu einer reduzierten Lebensqualität.

In der Tabelle unten finden Sie typische Veränderungen bei Depressionen. Seien Sie mutig und sprechen Sie es bei Ihrem behandelnden Arzt an. Es stehen verschiedene Therapieansätze zu Verfügung. Ihr Arzt kann Sie am besten beraten, ob Ihnen die Einnahme von entsprechenden Medikamenten (Antidepressiva) und/oder ein therapeutischer Ansatz Besserung bringen kann.

Selbsttest Depressionen:
Hier können Sie testen, ob sich bei Ihnen Hinweise auf eine Depression aufzeigen?

 
ja
nein
manchmal

1.       Sind Sie ohne Anlass traurig, kann Sie kaum noch etwas erfreuen? Empfinden Sie Ihr Leben als sinnlos?

 
 
 

2.       Haben Sie weniger Interessen und Freude an Dingen, die Ihnen früher viel bedeutet haben?

 
 
 

3.       Müssen Sie sich zu allem zwingen? Fühlen Sie sich müde, schwung- und kraftlos?

 
 
 

4.       Sind Sie der Meinung, dass vieles in Zukunft nur noch schlechter wird?

 
 
 

5.       Können Sie sich schlecht konzentrieren? Grübeln Sie häufig?

 
 
 

6.       Können Sie schlechter ein-/durchschlafen, wachen Sie 2 oder mehr Stunden vor der üblichen Zeit auf?

 
 
 

7.       Verspüren Sie unbegründet Angst?

 
 
 

8.       Fühlen Sie sich wertlos und überflüssig?

 
 
 

9.       Fühlen Sie sich schon nach kleinen Anstrengungen müde, erschöpft, kraftlos?

 
 
 

10.    Fühlen Sie sich innerlich unruhiger, hektischer, wie getrieben?

 
 
 

11.    Fällt auch anderen in der Umgebung auf, dass Sie gehemmt und weniger aktiv sind?

 
 
 

12.    haben Sie setzten Monat mehr als 3-5 kg (mehr als 5%) an Gewicht abgenommen?

 
 
 

13.    Haben Sie manchmal das Gefühl, nicht mehr leben zu wollen oder den Wunsch, Ihr Leben zu beenden?

 
 
 

Wenn Sie zwei oder mehr Fragen mit ja beantwortet haben, kann es sein, dass sich bei Ihnen Symptome für eine Depression zeigen. Beachten Sie, dass eine Diagnose nur von Fachleuten gestellt werden kann. Suchen Sie deshalb z. B. einen Facharzt/in für Neurologie und/oder Psychiatrie oder einen Psychologen/in auf und schildern Sie ihm/ihr Ihre Beobachtungen.

Bei Kindern treten häufig Verhaltensauffälligkeiten und emotionale Störungen auf, die oft mit Scham oder Frustration wegen der Epilepsie zusammenhängen. Kinder sollten nicht überbehütet werden. Eltern sollten eine positive Haltung einnehmen und die Unabhängig- keit fördern, negatives Verhalten des Kindes nicht mit Aufmerksamkeit belohnen und auf die Bedürfnisse und Gefühle ihres Kindes eingehen. Der Umgang in der Familie sollte verständnisvoll sein. Dem Betroffenen sollten keine Schuldgefühle gemacht werden. Auch immer noch vorherrschende Vorurteile gegenüber der Epilepsie können ebenfalls zu psychischen Störungen führen. Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen können für Epileptiker und ihre Angehörigen Anlaufstellen für Erfahrungsaustausch und Informationen sein.

Quelle: Wissenswertes über Epilepsie. Ein Patientenratgeber der HEXAL AG

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