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Krankengeschichte (Anammese)

Wenn Sie einen Arzt aufsuchen, wird er als erstes ausführlich nach Ihrer Krankheitsgeschichte fragen (Anamnese). Machen Sie sich eventuell kurze Notizen und nehmen Sie diese im Gespräch zur Hand. Da sich der Anfallskranke selbst oft nicht erinnern kann, was genau passiert ist, sind die Angaben der Bezugspersonen (Eltern, Partner, Freunde...) sehr hilfreich und wichtig. 

Blutuntersuchungen

Über die Erstellung eines großen Blutbildes können andere Ursachen ausgeschlossen werden, die zu einer Epilepsie führen können. Sie dienen dazu, um z. B. Stoffwechselerkrankungen, Infektionen, eine Anämie (Blutarmut) oder um einen Diabetes auszuschließen, die ebenfalls ein Auslöser für einen Anfall sein können.

Für die Therapie dient die Blutuntersuchung, um den Verlauf einer medikamentösen Therapie zu überwachen. So Werden bei manchen Medikamenten routinemäßig, bei anderen nur bei besonderen Fragestellungen in gewissen Anständen der Medi
kamentenspiegel, das Blutbild und die Leberwerte bestimmt.

Quelle: Wissenswertes über Epilepsie. Ein Patientenratgeber der HEXAL AG
Zu bestellen unter http://www.epilepsie.hexal.de Ratgeber bestellen.

EEG-Unterscuhungen

Das EEG bei Epilepsie und was Sie darüber wissen sollten!
Sie werden unter Umständen zum ersten Mal damit konfrontiert, bei sich oder Ihrem Kind ein EEG durchführen zu lassen. Im folgenden erhalten Sie einen Überblick, wie diese Untersuchung abläuft und was Sie bedenken müssen.

Begriffserklärung:
Was heißt EEG überhaupt?

EEG steht für Elektroenzephalogramm

Elektro
(Strom, Spannung)
Enzephalo
(Gehirn, encephalon: Gehirn)
Gramm
(Aufzeichnung graphein: schreiben)

Ein EEG zeichnet – ganz kurz gesagt – die Gehirnströme auf oder besser ausgedrückt, es misst die minimale elektrische Spannung auf der Kopfoberfläche


Was hat elektrische Spannung mit meinem Gehirn zu tun?
Unser Gehirn besteht aus Milliarden Nervenzellen (Neuronen), die durch etwa 100 Billionen Synapsen (Kontaktstellen zwischen den Nervenzellen) miteinander verbunden sind. Im Gehirn werden Sinneseindrücke verarbeitet und Körperfunktionen gesteuert. Wir hören, riechen, schmecken , sehen, fühlen, wir gehen, laufen, greifen, sprechen, erinnern, wir atmen, verdauen, frieren, schwitzen.... unser Gehirn ist die Schaltzentrale unseres Körpers, sozusagen Prozessor, Festplatte und Software in einem.

Damit unser Gehirn diese Arbeit leisten kann, müssen sich die Nervenzellen miteinander verständigen. Sie tun das durch den Austausch von elektrischen Impulsen, In unserem Gehirn laufen also ständig elektrische Prozesse ab, deren Spannung gemessen werden kann.

Im Gegensatz zum "normalen Strom" aus der Steckdose, der eine Spannung von 230V hat, sind die elektrischen Spannungen, die im Gehirn auftreten, winzig klein und liegen im Bereich von einigen Mikrovolt (= millionster Teil eines Volt). Bei einem EEG werden die elektrischen Aktivitäten mittels Elektroden als Kurve auf einem Computer aufgezeichnet (gemessen), so dass sie auf einem Bildschirm dargestellt werden können.

Was passiert bei einem EEG?
Zuerst werden auf der Kopfhaut nach einem genauen Schema kleine Elektroden angebracht. in der Regel sind es 21 Stück, die mit einer Haube aus Gummibändern oder Ähnlichem in Position gehalten werden. Die Elektroden werden mit einer Kochsalzlösung leicht ange- feuchtet, auch die Kopfhaut unter den Elektroden wird  mit einem Wattestäbchen und Kochsalzlösung eingerieben, damit das EEG besser abgeleitet werden kann. Das kann im ersten Moment etwas kühl am Kopf sein.

Die Elektroden werden über Kabel mit der Elektrodeneingangsbox verbunden, die die gemessenen Spannungen filtert, verstärkt und an das Aufzeichnungsgerät weiter leitet. Die Elektroden selber senden keinen Strom aus.

Ein EEG tut nicht weh und hat auch keine Nebenwirkungen für den Patienten, Manchmal kann die EEG-Haube etwas drücken und Kinder empfinden diese ungewohnte "Situation" am Kopf als beunruhigend, Parallel zum EEG gibt es noch die Möglichkeit, eine Videoaufzeichnung des Patienten vorzunehmen. Diese kann dem Arzt bei der Auswertung des EEG´s sehr hilfreich sein. Während der EEG-Ableitung wird die Assistentin Sie auffordern, die Augen zu öffnen und wieder zu schließen, verstärkt ein- und auszuatmen oder Sie eventuell bestimmten Lichtreizen (Stroboskoplicht) aussetzen. Die dann auftretenden Veränderungen der EEG-Kurve sind für die Diagnose nützlich.

Wie kann ich mich/mein Kind auf die Untersuchung vorbereiten?
Während der EEG-Aufzeichnung werden Sie bequem sitzen oder liegen. Sie sollten sich dann möglichst nicht bewegen, da Muskelbewegungen die Aufzeichnung des EEG´s stören können. Am besten können Sie daher entspannt und ausgeruht zur Untersuchung. Kinder können Sie erklären, dass sie bei der Untersuchung eine Mütze auf dem Kopf bekommen und eine Weile ruhig sitzen oder liegen müssen. Hilfreich kann es sein, wenn sich lebhafte Kinder vor der Untersuchung noch etwas bewegen können, Egal och Schmusetier, Kuscheldecke, Bilderbuch, Hör-CD oder Fläschchen für Säuglinge - wenn Ihr Kind sich mit einem bestimmten Hilfsmittel leichter entspannt und beruhigen lässt, sollten Sie es einfach mitbringen.

Fett auf der Kopfhaut, Haarspray, Gel oder ähnliches erschwert die Aufzeichnung eines EEG´s, deshalb waschen Sie am besten vorher die Haare und trocknen diese gut.

Wie sieht ein EEG aus und was kann man dabei erkennen?
Die Summempotentiale der Nervenzellen werden auf dem EEG-Bildschirm durch mehrere Kurven (in der Regel 8-12 Kurven), bei Bedarf auch mehr) übereinander dargestellt. Man teilt die Wellen mach ihrer Häufigkeit pro Sekunde (Frequenz) in verschiedene Gruppen ein.

Abweichungen von einem normalen EEG können z.B. durch Epilepsie, Migräne, Entzündung, Störung der Hirnreife, usw. hervorgerufen werden. Regelmäßigkeit, Höhe und Form der Wellen sind also von großer Bedeutung. Hohe, spitze Wellen können auf eine Epilepsie hin- deuten, müssen es aber nicht. Mitunter kann diese erst richtig diagnostiziert und eingestuft werden, wenn während der EEG-Ableitung ein Anfall aufgezeichnet werden kann. Das Ergebnis dieser Untersuchung wird im Anschluss vom behandelnden Arzt ausgewertet und mit dem Patienten besprochen. 

Den Kurven sind bestimmte Bereiche des Gehirns zugeordnet. Der Arzt kann somit nicht nur Unterschiede zwischen linker und rechter Gehirnhälfte feststellen, sondern auch, wo sich genau eine Veränderung befindet - ob im vorderen, oberen, seitlichen oder hinteren Bereich des Gehirns. Manche Veränderungen werden nur im Schlaf sichtbar, dann ist u.U. ein Schlaf-EEG erforderlich.

Je nachdem, aus welchem Grund und mit welcher Fragestellung der Arzt ein EEG anordnet, wird in folgende Ableiteformen unterschieden:
Schlaf-EEG / Schlafentzugs-EEG
Zu dieser Untersuchung sollten Sie möglichst müde erscheinen, also mit ausreichend Schlaf-entzug, damit beim EEG die Einschlafphase aufgezeichnet werden kann, Bei einem Schlaf-EEG werden eine Wach-, Müdigkeits- und Schlafphase registriert. Bei Kindern ist darauf zu achten, dass sie nicht während der Anfahrzt zur Untersuchung im Auto schlafen. Am besten nehmen Sie eine Begleitperson mit, die das Kind wach hält.

Säuglings-EEG
Für diese Untersuchung müssen Sie etwa zwei Stunden Zeit einplanen, sie wird in der Regel als Schlaf-EEG durchgeführt. Zeitgleich werden Muskelbewegungen und Atmung aufgezeich- net und eine EKG-Ableitung mittels entsprechenden Elektroden vorgenommen.

Wach-EEG
Das ist das normale "Standard-EEG". Es dauert inklusive Vorbereitungen etwa 40 Minuten, die eigentliche Aufzeichnung selbst ist nach ca. 20 Minuten beendet. Bei Kindern wird das Anlegen der Elektroden und die Ableitung des EEG´s meistens etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen. Zusätzlich werden noch EKG und die Atmung aufgezeichnet. Auch kann es erfor-derlich sein, dass weitere Klebeelektroden an bestimmten Muskelpartien aufgebracht und zeitgleich mit dem EEG aufgezeichnet werden.

Vidio-EEG
Bei dieser Untersuchung wird ein Wach-EEG mit gleichzeitiger Vidio-Aufnahme des Patienten durchgeführt.

Monitoring
Beim Monitoring handelt es sich um ein Langzeit-EEG mit Vidio-Aufzeichnung, das aufgrund seiner Dauer und der notwendigen Vidio-Aufzeichnung einen stationären Aufenthalt erfordert. Für diese lange Ableitungszeit kann keine Mütze aufgesetzt werden. In diesem Fall werden die Elektroden mittels eines Spezialklebers direkt auf der Kopfhaut angebracht. Hierfür werden die Anleitungspunkte mit Hilfe eines Maßbandes bestimmt und mit einem Farbstift auf der Kopf- haut. aufgezeichnet. Danach werden die Elektroden mit einem Klebstoff versehen und mit Druckluft angetrocknet. Dieses Verfahren ist schmerzfrei, kann aber durch die Geräuschent-wicklung der Druckluftpistole und der Geruchsentwicklung des Klebers Unbehagen hervor-rufen.

Ambulantes Langzeit-EEG
Die Anbringung der Elektroden ist wie beim "Monitoring" beschrieben. Die Patienten werden an einen tragbaren Klein-Computer angeschlossen und können anschließend wieder nach Hause gehen. Es muss darauf geachtet werden, dass der Computer nicht beschädigt möglichst ruhig verhält.

Therapie und Auswertung
Die Auswertung des EEG´s nimmt der entsprechende Neurologe vor Nicht jede Epilepsietypische Veränderung im EEG wird im Abgleich mit den klinischen Befunden bestimmten Epilepsieformen zugeordnet. Die meisten Epilepsieformen sind in der Regel gut mit Medikamenten behandelbar. Ziel der Behandlung ist in jedem Fall, Anfallsfreiheit zu erreichen, zumindest aber die Anfälle zu reduzieren.

In der Therapie sind regelmäßige Verlaufskontrollen erforderlich, die Zeitabstände bespricht der behandelnde Arzt mit Ihnen. Für den Therapieverlauf ist es von Vorteil, einen Behandlungskalender zu führen.

Quelle: DESITIN SUCCESS IN CNS, ; 
Zu bestellen unter https://www.desitin.de/therapiegebiete/epilepsie/patientenbroschueren

MEG-Untersuchung

MEG=Magnetenzephalographie Untersuchung
Eine ähnliche Untersuchungstechnik ist die Magnetenzephalographie (MEG). Das MEG ist keine Routineuntersuchung und wird in erster Linie bei Epilepsie-Patienten mit einer lokal-isationsbezogenen Epilepsie eingesetzt, die durch eine medikamentöse Behandlung nicht anfallsfrei werden und bei denen eine Gehirnoperation in Erwägung gezogen wird. Die betroffenen Gehirnareale lassen sich damit sehr hoch auflösend bestimmen. Im Magnetenzephalogram werden magnetische Signale aufgezeichnet. Diese werden von den elektrischen Strömen im Gehirn erzeugt.

Bildgebende Untersuchung

Ein weiter Bestandteil, um eine Epilepsie festzustellen sind bildgebende Verfahren. Es hängt von der jeweiligen Fragestellung ab, welches Verfahren angewendet wird. Für die Erst- diagnose wird eine Magnetresonanztomographie (MRT, Kernspintomographie) durchgeführt. Das ist ein Verfahren mit dem Gewebe und innere Organe mit Hilfe von Magnetfeldern und Radiowellen sehr detailliert dargestellt werden können. Es werden dabei schichtweise Querschnitte des Organs aufgenommen. Eine weiter ältere Methode ist die Computertomographie (CT). Auch hier werden Organe graphisch dargestellt. Die Auflösung ist jedoch im Vergleich zum MRT geringer.

Bei speziellen Fragestellungen oder wenn ein chirurgischer Eingriff geplant wird, können  weitere Untersuchungen bei Ihnen durchgeführt werden. Ziel ist es dabei, meist den genauen Anfallsherd zu bestimmen. Zu nennen ist her die funktionelle Magnetresonanztomohgraphie (fMRT). Sie misst Unterschiede in der Gewebedurchblutung (basierend auf den unterschiedlichen magnetischen Eigenschaften von sauerstoffreichem und sauerstoffarmen Blut) und man kann damit nach einer geeigneten Stimulation auf das aktive Hirnareal zurückschleißen.

Bei der Positronenemissionstomographie (PET) und der Single-Photonen Emissionscom-putertomographie (SPECT) werden radioaktiv markierte Substanzen (bei der PET radioaktiv markierter Zucker) verwendet, um bestimmte Stoffwechselvorgänge im Gehirn sichtbar zu machen.

Die Magnetresonanzspektroklopie (MRS) ist eine Spezialuntersuchung, die sich derselben Methode wie die Magnetresomamztomographie bedient. Anstelle der Hirnstruktur werden Magnetfeldern und Radiowellen bestimmte Stoffwechselprodukte des Gewebes sichtbar gemacht. So können Konzentrationen von den einzelnen Substanzen gemessen werden und damit Rückschlüsse auf krankhaft veränderte Prozesse gemacht werden. Auch her liegt der Schwerpunkt der Anwendung als Vorbereitung zu einem chirurgischen Eingriff.


Quelle: Wissenwertes über Epilepsie. Ein Patientenratgeber der HEXAL AG
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